5. Februar 2024
Vom Lego-Modell zur Realität: Wie wir gemeinsam lebenswerte Quartiere schaffen
Adrian Sigl
Berater, IEU Kommunikation AG
CARTE BLANCHE

Die rasante Bevölkerungszunahme und der zunehmende Druck auf urbane Lebensräume erfordern innovative Ansätze für eine lebenswerte Zukunft. In zwei Workshops der BKW, die am 17. und 18. Januar 2024 im Swissbau Lab in Basel stattfanden, wurden Antworten auf die Herausforderungen der Quartiersentwicklung gesucht.

Die Urbanisierung stellt unsere Städte vor immer grössere Herausforderungen: Die steigende Bevölkerungszahl, die Notwendigkeit der Verdichtung und der Einfluss des Klimawandels erfordern innovative Ansätze für die Gestaltung unserer urbanen Lebensräume. Wie können wir trotz dieser Herausforderungen lebenswerte Quartiere schaffen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Atelier-Workshops zum Thema «Lebenswerte Quartiere», die Teil der Initiative «Lebensräume 2025» der BKW sind. Das Ziel der Ateliers war es, innovative Lösungsansätze für die Entwicklung neuer Organisations-, Gestaltungs- und Finanzierungsmodelle für Quartiere zu finden und Lösungsansätze zu integrieren.

Ein Lego-Modell als kreatives Werkzeug
In den beiden Workshops im Swissbau Lab bot sich die Gelegenheit, die konkreten Bedürfnisse zu identifizieren, die entscheidend für die Gestaltung attraktiver Quartiere sind. Dazu brachten die beiden Experten und Gastgeber des Ateliers, Fynn Rösch und Cornelius Voss, ein 5m2 grosses Lego-Modell mit, das bei den Messebesuchern auf reges Interesse stiess. Dieses Modell diente als Ausgangspunkt und war bereits mit Gebäuden, Strassen und Grünflächen ausgestattet. Die Teilnehmenden des Ateliers, darunter zahlreiche Architekt:innen und Stadtplaner:innen, hatten die Aufgabe, gemeinsam das Lego-Quartier weiter zu gestalten. Dabei brachten sie ihre eigenen Ideen zur Quartiersentwicklung direkt in das Modell ein, um die Zusammenhänge greifbar zu machen.

Die Kreativität der Teilnehmenden kannte dabei keine Grenzen. Von Brücken über Windräder bis hin zu Solaranlagen – das Quartier wurde mit vielen neuen Elementen ergänzt. Grünflächen auf den Dächern, Gemeinschaftsräume, Spiel- und Sportplätze für alle Altersgruppen sowie die Umwandlung von Strassen in bespielbare Zonen zeigten die Vielfalt der Ideen. Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit für den urbanen Lebensraum stand dabei im Vordergrund.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel
Die Workshops ermöglichten einen intensiven Dialog zwischen verschiedenen Disziplinen. Ein interessanter Zielkonflikt wurde beispielsweise bei der Dachnutzung deutlich: Die Vorstellungen reichten von sozialem Treffpunkt über Solarpanels bis hin zur Nutzung als Regenwasserspeicher. Die Lösung bestand darin, verschiedene Nutzungen auf dem Dach gemeinsam zu planen und somit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichzeitig gerecht zu werden.

Die beiden Atelier-Hosts betonten die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Vielfalt der Teilnehmenden stellte einen echten Mehrwert dar und trug zu dynamischen Diskussionen und überzeugenden Ergebnissen bei.

Ein interaktives Tool für die Zukunft
Die Auseinandersetzung mit der Gestaltung lebenswerter Quartiere verdeutlicht, dass es nicht die eine Lösung für alle Herausforderungen gibt. Vielmehr erfordert es eine Vielzahl von kreativen Ideen, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Prioritäten aller Beteiligten orientieren. Als Ergebnis der Workshop-Reihe soll als Nächstes ein interaktives Tool entstehen, das die Anforderungen und Zielkonflikte im Quartier aufzeigt.

Die Initiative «Lebensräume 2025» der BKW setzt auf einen konstruktiven Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik, um die Ideen für nachhaltige Lebensräume von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Denn nur gemeinsam können die Grundlagen für lebenswerte Quartiere geschaffen und die Zukunft unserer urbanen Räume vorausschauend gestaltet werden!

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